Das ursprüngliche Baukindergeld war für viele Familien ein wichtiger Anreiz, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Seit dem Förderstopp fragen sich viele: Gibt es noch finanzielle Unterstützung für Familien, die bauen oder kaufen möchten? Die Antwort: Ja – allerdings in neuer Form.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Förderungen aktuell möglich sind, was sich seit dem Ende des Baukindergelds geändert hat und wie Familien jetzt dennoch profitieren können.
1. Rückblick: Was war das Baukindergeld?
Das ursprüngliche Baukindergeld wurde zwischen 2018 und 2022 von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ausgezahlt. Es bot:
- 12.000 € je Kind, gestaffelt über 10 Jahre
- Galt für Familien mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von max. 90.000 € (bei einem Kind)
- Förderung galt für den Kauf oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum
Mit dem Auslaufen zum 31. Dezember 2022 war die Förderung beendet – allerdings wurde politisch eine „Nachfolgeförderung“ in Aussicht gestellt.
2. Baukindergeld 2.0 – Was gibt es heute stattdessen?
Ein direktes Nachfolgeprogramm unter dem Namen „Baukindergeld 2.0“ gibt es aktuell nicht. Aber: Es existieren mehrere alternative Förderinstrumente, die besonders Familien mit mittlerem Einkommen entlasten sollen.
Die wichtigsten:
a) KfW-Programm „Wohneigentum für Familien“ (WEF)
- Gestartet 2023 als Nachfolge-Förderung
- Zinsverbilligte Kredite bis zu 270.000 €
- Voraussetzung: max. Haushaltseinkommen von 60.000 € (plus 10.000 € je Kind)
- Gilt nur für Neubauten, die dem KfW-Standard „Klimafreundliches Wohngebäude“ entsprechen
- Kein Zuschuss, sondern zinsgünstiger Kredit
b) Regionale Förderprogramme
Viele Bundesländer, Städte und Kommunen bieten zusätzliche Programme:
- Zuschüsse oder zinsfreie Darlehen
- Häufig einkommensabhängig
- Teilweise gekoppelt an Anzahl der Kinder oder energetischen Standard
Beispiele:
- BayernLabo Familienförderung
- Wohnbauförderung NRW
- Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB)
3. Was sind die aktuellen Voraussetzungen für Förderungen?
Die Programme unterscheiden sich, aber einige Kriterien sind häufig:
- Selbstnutzung der Immobilie
- Kinder im Haushalt unter 18 Jahren
- Einkommensgrenzen (je nach Programm)
- Energiestandard (KfW-Effizienzhaus, klimafreundlicher Neubau etc.)
- Förderantrag vor Abschluss des Kauf- oder Bauvertrags stellen!
4. So sichern Sie sich die beste Förderung – Schritt für Schritt
- Frühzeitig informieren – am besten vor der Immobiliensuche
- Regionale und bundesweite Programme kombinieren prüfen
- Energieeffizienten Neubau planen, um KfW-Förderung zu erhalten
- Alle Unterlagen vollständig vorbereiten – z. B. Einkommensnachweise, Bauunterlagen
- Mit Bank oder Fördermittelberater sprechen, um Kombi-Möglichkeiten auszuloten
Tipp: Viele Sparkassen oder Volksbanken bieten Fördermittel-Checks kostenlos an.
5. Fazit: Es gibt noch Chancen – man muss sie nur kennen
Zwar ist das klassische Baukindergeld passé, doch mit Programmen wie „Wohneigentum für Familien“ und regionalen Förderungen gibt es weiterhin finanzielle Unterstützung für Familien auf dem Weg ins Eigenheim. Der Schlüssel liegt in der frühzeitigen Recherche und Planung – denn viele Förderungen sind an Voraussetzungen geknüpft, die sich im Nachhinein nicht mehr erfüllen lassen.